Reetdach

Im Überblick

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Theoretische Überlegungen, technische Daten und Skizzen zum Bau

Grafische Darstellung und prinzipieller Aufbau eines Reetdachs

Skizze eines Reetdachs (Grafik) Für die langfristige Haltbarkeit eines Reetdachs sind mehrere Faktoren ausschlaggebend. Natürlich muss das verwendete Material in einwandfreiem Zustand und frei von Verunreinigungen sein. Die Schilfhalme müssen dicht aufeinanderliegen und eine glatte Oberfläche bilden, dürfen jedoch nicht gequetscht werden. Das Reetdach sollte mindestens eine Dachneigung von 45° aufweisen, damit das Niederschlagswasser zügig abfließt. Weiterhin ist es wichtig, dass das Reetdach nach Niederschläge zügig abtrocknet. Ideal ist also ein luftiger, sonniger Standort. Zuletzt sollte Luft nicht nur von außen, sondern ebenso von innen an das Dach gelangen. Es muss also hinterlüftet sein. Auf den Dachstuhl wird quer eine Konterlattung angebracht, auf die das Reetdach befestigt wird. Die Schilfhalme werden blockweise aufgebracht. Zunächst wird eine Lage von etwa 10 cm befestigt, auf diese gering dünnere Lagen aufgebracht, so dass letztlich eine Gesamtdicke des Daches von etwa 30 cm vorliegt. Die Schilfhalme sind alle gleich auszurichten. Das dickere Ende kommt bodenwärts, die Spitze zeigt Richtung First. Die unterste Konterlatte ist dicker als die restlichen. Durch diesen ‚Vorsprung‘ und die leichte Verjüngung der Schilfhalme nach oben werden die Halme, nachdem sie an den Konterlatten aufgebunden sind, leicht durchgebogen. Die konvexe Seite zeigt nach innen. Durch die Elastizität und Spannung der Halme werden diese fest an das Dach gepresst, so dass dieses mechanisch dauerhaft stabil ist.

Ansicht von oben

Skizze: Reetdach von oben (Grafik) Dargestellt ist die Konterlattung (hier zwei Balken), auf denen die Schilfhalme aufliegen. Eine Lage Schilfhalme (etwa 10 cm Dicke) wird nun mittels eines Drahts über etwa 50 cm Länge fortlaufend fixiert. Zunächst wird der Draht von oben einmal um die Konterlatte herumgeführt und anschließend verknotet. Danach führt man von oben den Draht quer über eine Strecke von etwa 10 cm über die Schilfhalme, geht anschließend unterhalb der Konterlatte herum (gestrichelt dargestellt) und zieht den Draht fest an, so dass die überquerten Schilfhalme fest auf die Konterlatte gepresst werden. Dieser Vorgang wird noch viermal wiederholt, ehe der Draht ein letztes Mal um die Konterlatte gewickelt und das Ende verknotet wurde. Die Schilfhalme werden nach dieser Methode an jeder Konterlatte, auf der sie aufliegen, befestigt. Die nächsten Schilflagen werden in gleicher Weise fixiert.

Ansicht seitlich

Skizze: Reetdach von der Seite (Grafik) Nochmals eine Skizze von seitlich. Ebenfalls dargestellt ist eine Konterlatte, um die der Befestigungs- draht verläuft. Zunächst wird die untere Schilflage (orange) in der geschilderten Weise befestigt, anschließend wird die nächste Schilflage (gelb) ebenso fixiert.