Aprikosenbaum (Prunus armeniaca)
Im Überblick
Zu den Früchten des Aprikosenbaums erübrigen sich wohl weitere Beschreibungen. Der Baum gilt als empfindlich und ist nur selten in deutschen Gärten zu finden. Die Angst vor Aprikosenbäumen ist jedoch relativ unbegründet, da er zwar seine Eigenarten aufweist, jedoch insgesamt relativ unproblematisch ist.
Beschreibung
Bereits der botanische Artenname weist auf die Herkunft dieses Rosengewächses (Rosaceae), nämlich Armenien, hin. Aprikosenbäume sind relativ kleinbleibend, werden zirka fünf, maximal zehn Meter hoch.
Kultur
Die Kultur ist nicht ganz unproblematisch. Aprikosenbäume sind zwar gut winterhart, jedoch spätfrostanfällig, da Aprikosen zu den Obstbäumen gehören, die als erste blühen. Werden die Blüten Frost ausgesetzt, so entfällt in diesem Jahr leider die Ernte. Kaufen Sie sich daher möglichst eine Sorte mit später Blütezeit.
Ein anderes Problem ist die Empfindlichkeit der Aprikosen gegen Staunässe. Sorgen Sie möglichst für einen gut drainierten Boden. Ein idealer Standort für ein Aprikosenbaum ist östlich einer Hausmauer, da in Deutschland die Tiefdruckgebiete meistens von Westen herziehen und so der Baum etwas vor zu starken Regenfällen geschützt ist. Aprikosenbäume sollten jährlich stark geschnitten werden. Vom Prinzip ähnlich einem Apfelbaum, jedoch sollte für eine lichte Krone gesorgt werden, so dass Früchte als auch das Laub nach einem Regenschauer gut abtrocknen und viel Sonne abbekommen.
Erfahrungen
2009
Im Sommer 2009 habe ich mir einen etwa 1,2 m großen Aprikosenbaum (Sorte: „Orangered“) gekauft und östlich eines Schuppens ausgepflanzt.
2010
Den ersten strengen Winter hat der Baum vorzüglich ohne Frostschutz überstanden, ohne auch nur etwas einzufrieren. Im Frühjahr 2010 blühte der Baum auch schon sehr schön. Nachdem während der Blüte die Nachttemperaturen wieder bis fast auf den Gefrierpunkt abgefallen sind, hat der Baum 2010 keine Früchte angesetzt. Erstaunlich ist jedoch die Wüchsigkeit, 2010 sind die Triebe nahezu einen Meter gewachsen, so dass ich den Baum 2011 wohl relativ stark zurückschneiden werde.
2011
Auch den zweiten Winter hat der Baum ohne Winterschutz exzellent überstanden. Wiederum blühte der Baum sehr schön und setzte bei besserer Witterung als im Vorjahr auch einige Früchte an.
Leider infizierte sich der Baum heuer mit der Monilia, einer Pilzerkrankung, die durch Monilia laxa hervorgerufen wird. Die Pilzsporen dringen bei feuchter Witterung über die Blüten ein und führen binnen Tagen zu einem Vertrocknen des befallenen Triebes aufgrund von Zellnekrosen. Hier hilft leider nur ein konsequentes Auschneiden der betroffenen Äste bis etwa 15 cm in das gesunde Holz (gesundes Holz ist komplett hell, befallenes Holz hingegen zeigt noch braune Flecken). Das Schnittgut muss unbedingt in der Restmülltonne entsorgt werden, um eine Neuinfektion im Folgejahr zu verhindern.
2012 – 2013
In beiden Jahren wuchs der Baum gut weiter. Leider setzte er aufgrund von Spätfrost nur eine Handvoll Früchte an.
2014
Bedingt durch den extrem warmen Winter blühte der Baum bereits Mitte März. Nachtfrost kam erst Mitte Mai. Der Baum dankte den günstigen Witterungsverlauf durch eine Rekordernte von 14 kg.