Die Loquat, auch Japanische Wollmispel genannt, stammt aus Zentralchina und Japan. Besonders beliebt ist sie in Italien, wo man sie häufig unter der Bezeichnung Nespoli kaufen kann. Die Wollmispel gehört zu den Rosengewächsen (Rosaceae) und ist nicht näher mit der Echten Mispel (Mespilus germanica) verwandt.

Bei den Loquats handelt es sich um kleine Bäume mit gutem Verzweigungsgrad. Es werden bis zu 30 Zentimeter lange, längliche, leicht filzige, derbe und dunkelgrüne Blätter gebildet. Der Neuaustrieb ist hellgrün und dunkelt innerhalb weniger Wochen deutlich nach. Die Pflanze ist bis etwa -8°C frosthart. Dennoch empfiehlt sich auch in günstigen Lagen kein Auspflanzen, da die Blüten im Herbst bzw. Winter gebildet werden. Aus diesen bilden sich etwa aprikosengroße, schmackhafte Früchte, die meist ein bis drei große Samen in der Mitte enthalten. Die Früchte sind sowohl für den Rohverzehr als auch zur Verarbeitung sehr gut geeignet.

Es ist relativ schwer, an Samen zu gelangen. Am besten bringen Sie welche aus Ihrem nächsten Italienurlaub mit oder lassen sich welche von dort mitbringen. Diese keimen innerhalb drei bis vier Wochen nahezu zu hundert Prozent. Die weitere Kultur ist einfach. Relativ zügiges Wachstum mit guter spontaner Verzweigung. Bis Mitte Oktober im Freien, leichter Frost wird vertragen. Danach an einem hellen Standort, da das Laub nicht abgeworfen wird. Der Standort kann und soll jedoch durchaus kühl sein.

Die Loquat ist auch für botanisch nicht ganz so Interessierte ein lohnenswertes Objekt. Die Pflanze ist genügsam und zugleich eine herrliche Kübelpflanze mit frischem, lebhaftem Aspekt. Die Anzucht aus Samen ist nicht schwer. Es bedarf etwas Geduld (Keimzeit etwa vier Wochen) und etwas Fingerspützengefühl bei der Wässerung (Samen empfindlich gegen Staunässe). Danach zeigt die Pflanze ein eher zügiges und gleichmäßiges Wachstum. Die Verzweigung setzt zuverlässig spontan ein. Innerhalb von vier bis fünf Jahren kann die Loquat zu einem mehrtriebigen, mannshohen Baum heranwachsen. Die Überwinterung ist nicht schwer. Kühler und heller Standort. Der Wasserbedarf ist gering. Mit der Wässerung kann gewartet werden, bis die Blätter allmählich beginnen, schlapp nach unten zu hängen. Nach dem Gießen erholt sich die Pflanze binnen Stunden.

2008

Die Samen, welche ich aus Italien hatte, sind nach wenigen Wochen gekeimt. Das weitere Wachstum war zufriedenstellend. Am Jahresende hatten die Pflänzchen etwa ein Höhe von 15 cm.

2009

Die kleinen Pflänzchen wurden von mir warm durchkultiviert. Im Sommer zeigten die Pflanzen ein gutes Wachstum. Bei einer Höhe von etwa 40 cm begann die Spontanverzweigung.

2010

Erstmals überwinterte ich meine Pflanze kühl und hell. Dies behagte ihr sichtlich. Im Frühjahr wurden noch weitere Zweige gebildet. Am Jahresende hatte die Pflanze etwa eine Höhe von 80 cm.

2011

Dieses Jahr habe ich meine Pflanze kühl, eher dunkel und ziemlich trocken überwintert. Die Pflanze hat die Überwinterung unbeschadet überstanden und treibt, sobald sie sich wieder im Freien befindet, schön aus.