Ananas (Ananas comosus)

Im Überblick

August 2013: Reife Frucht unmittelbar vor dem Verzehr.

Die Ananas ist das einzige Bromeliengewächs (Bromeliaceae) von kommerzieller Bedeutung. Im Gegensatz zu den meisten anderen Bromeliengewächsen, die epiphytisch (d.h. auf Bäumen als Aufsitzerpflanze) wachsen, wächst die Ananas terrestrisch. Ursprüngliche Heimat der Ananas ist Amerika, eine Wildform existiert nicht, so dass die heutige Kulturananas wohl aus Ananas ananassoides hervorgegegangen sein soll.

Beschreibung

Die Ananas ist eine mehrjährige Pflanze, mit einem Stamm, den die Blätter spiralig umschließen. Die Blätter können bis zu sieben Zentimeter breit und 120 Zentimeter lang werden und sind meist an ihrem Ende scharf bezähnt. Letztlich bildet die Ananas einen Blütenschaft mit zu 100 selbststerilen Einzelbüten. Auch ohnen erfolgreiche Bestäubung erfolgt die Fruchtbildung.

Kultur

Ananas (Ananas comosus), Sommer 2011.
Bewurzelter Schof einer Baby-Ananas (Ananas comosus), Herbst 2013.

Als Tropenkind wünscht die Ananas hohe Temperaturen und eine eher hohe Luftfeuchtigkeit. Eine Kultur im Sommer im Freien ist möglich, bei Temperaturen unter 20°C wird das Wachstum eingestellt, kurzfristig werden auch Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt ertragen. Wichtig ist ein möglichst großer Topf, da die Ananas ein großes Wurzelsystem ausbildet. Die Wurzeln sind empfindlich gegen Staunässe. Bezüglich des Substrats sollte daher auf eine lockere Zusammensetzung mit gutem Wasserabzug geachtet werden. Optimaler pH-Wert < 5,5. Für eine erfolgreiche Fruchtreife sind konstant Temperaturen > 20°C erforderlich.

Juli 2013: Fast reife Frucht kurz vor dem Verzehr.

Nach der Fruchtung bildet sie Ananas zahlreiche Schösslinge, aus denen sie vegetativ vermehrt werden kann. Eine Anzucht ist aber auch aus dem Schopf einer Frucht möglich. Verwenden Sie nur einen Schopf, der in einwandfreiem Zustand ist und dessen Spitze nicht herausgebrochen ist. Den Schopf quer von der Frucht abtrennen, anschließend sämtliches Fruchtfleisch ringsherum bis zu dem harten Strunken in der Mitte abtrennen und zusätzlich sämtliche Blätter im unteren Drittel des Schopfes abzupfen. Nun stellen Sie den Schopf für einen Tag auf den Kopf und lassen Sie somit den Strunken abtrocknen. Am nächsten Tag geben Sie den Schopf in ein Glas mit Wasser, allerdings nur soweit, dass die verbliebenen Blätter mit dem Wasser nicht in Berührung kommen. Sollte Wasser in der Schopfmitte stehen, wird der Anzuchtversuch innerhalb von wenigen Tagen scheitern, da der Schopf verfault. Nun regelmäßig das Wasser wechseln. Nach zirka vier Wochen haben sich bis zu zehn Zentimeter lange Wurzeln gebildet, so dass der Schopf eingepflanzt werden kann.

Erfahrungen

Blühende Ananas (Ananas comosus), Wilhelma im Mai 2011.

Die Anzucht ist nicht schwer, wenn Sie sich an die oben beschriebene Methode halten. Mit dieser habe ich eine Erfolgsquote von etwa 80 – 90%. Die weitere Kultur ist ebenfalls nicht schwer. Vermeiden Sie Staunässe, die fleischigen Wurzeln fangen schnell zu faulen an. Es besteht eine klare Korrelation zwischen Temperatur und Wachstum. Die Ananas ist relativ temperaturunempfindlich, selbst längere Phasen mit einstelligen Plusgraden werden gut toleriert. Ein Wachstum findet jedoch nur bei Temperaturen ab etwa 20°C statt. Insgesamt ist die Wüchsigkeit mäßig schnell. Dieselbigen Aussagen gelten übrigens auch für die Baby-Ananas. Die Hauptschwierigkeit bei dieser besteht darin, einen für die Vermehrung geeigneten Schopf zu finden, da meistens entweder der Zentraltrieb aus dem Schopf im Erzeugerland herausgebrochen wurde, oder der Schopf mehr oder minder vergammelt ist.

2011

Mittlerweile ist meine Pflanze drei Jahre alt. Die Kultur war bislang problemlos, ebenso die Überwinterung. Das Wachstum der Ananas ist eher langsam.

2013

Nachdem sie 2012 langsam weitergewachsen ist, hat sie diesen Winter geblüht. Ohne manuelle Bestäubung hat sie schließlich eine Frucht angesetzt, die nach sieben Monate im August Vollreife entwickelt hat. Letztlich fiel die Baby-Ananas dann einem Familienfest ‚zum Opfer‘: Schließlich war sie einfach köstlich. Nach Literaturangaben soll die Pflanze während der Fruchtung Kindel bilden, ehe die Mutterpflanze abstirbt. Bislang hält sich die Pflanze aber nicht daran.

  • Systematik

  • Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
  • Familie: Bromeliengewächse (Bromeliaceae)
  • Unterfamilie: Bromelioideae
  • Gattung: Ananas
  • Vermehrung

  • vegetativ
  • Kultur

  • mittelschwer
  • Früchte

  • eventuell
  • USDA – Zone

  • 11 (> 4,5°C)