Tamarillo (Solanum betaceum)
Im Überblick
Die Tamarillo oder auch Baumtomate genannt ist ein kleiner Baum aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Sie stammt ursprünglich aus Bolivien und wird inzwischen in die Cyphomandra-Klade in der Gattung Solanum eingeordnet. Bekannt ist der Baum aufgrund seiner hühnereigroßen, roten Früchte.
Beschreibung
Die Pflanze ist schnellwüchsig, bildet zügig einen kleinen Baum. Zahlreiche, sehr große, dünne Blätter. Schlechter Verzweizungsgrad. Aus den weißen Blüten im Frühsommer bilden sich hühnereigroße Früchte, die unreif adstringierend wirken (Pelzigkeitsgefühl im Mund).
Kultur
Einfach. Samen säubern, wenige Millimeter in Anzuchterde geben. Nach wenigen Tagen findet die Keimung statt, Pflanzen pikieren. Hoher Nährstoff- und Wasserbedarf. Zügiges Wachstum mit schlechter Verzweigung, daher die Pflanze regelmäßig zurückschneiden, damit ein kompakter Baum entsteht. Im Sommer im Freien, im Winter hell und kühl. Verträgt kurzfristig marginalen Frost.
Erfahrungen
Sowohl Anzucht als auch Kultur der Tamarillo sind einfach. Die Keimfähigkeit von Tamarillosamen ist ausgezeichnet. Die Keimung dauert wenige Tage, ab einer Höhe von etwa 20 Zentimetern sind Tamarillos ausgesprochen wüchsig, wodurch ein hoher Nährstoffbedarf besteht. Über die bis zu tellergroßen Blätter besitzt die Tamarillo eine hohe Verdunstung, so dass im Sommer nahezu täglich gegossen werden muss. Leider ist die Spontanverzweigung der Tamarillo sehr schlecht, so dass ich Ihnen empfehle, die Pflanze ab einer Höhe von knapp über einem Meter zu kappen. So erhalten Sie bei einem weiteren regelmäßigen Schnitt einen schön verzweigten, kompakten Baum und nicht einen „traurigen, beblätterten Besenstiel“. Pflanzen Sie die Tamarillo regelmäßig um. In zwei bis drei Jahren ist die Tamarillo zu einer mannshohen Pflanze herangewachsen. Tamarillos sind leider ziemlich anfällig für Blattläuse.
2008
Im Sommer 2008 habe ich aus einer Frucht aus dem Supermarkt Samen gewonnen und diese ausgesät. Diese sind zügig gekeimt und innerhalb eines halben Jahres zu etwa 20 cm hohen Pflanzen herangewachsen.
2009
Die Überwinterung gestaltete sich im Haus problemlos. Auch dieses Jahr ist die Pflanze zügig weitergewachsen und war am Jahresende etwa 60 cm hoch.
2010
Bei einer Höhe von etwa einem Meter wurde die Spitze von mir gekappt, so dass die Pflanze sich verzweigt. Die Seitentriebe zeigten sich relativ zügig, zeigten jedoch einen starken Blattlausbefall. Bis zum Jahresende wuchs die Pflanze auf eine Höhe von knapp 2 Metern heran.
2011
Die Überwinterung gestaltete sich aufgrund der Größe deutlich schwieriger. Aufgrund von Lichtmangel bezog die Pflanze im Frühjahr relativ ramponiert ihr Sommerquartier im Garten. Das deutlich verbesserte Lichtangebot honorierte die Pflanze zugleich mit ihrer ersten Blüte. Durch Insektenbestäubung wurden prompt die ersten Früchte angesetzt. Daneben zeigt die Pflanze dieses Jahr eine schöne Bereitschaft zur stärkeren Verzweigung.