Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula)
Im Überblick
Die Gattung Dionaea ist monotypisch, d.h. sie besteht aus nur einer Art, nämlich Dionaea muscipula. Dionaea muscipula ist neben Aldrovanda vesiculosa (Wasserfalle) die einzige Pflanze mit Klappfallen. Das Blattende besteht aus zwei, ungefähr je drei Zentimeter langen Hälften, die jeweils drei Fühlborsten aufweisen. Wird eine Fühlborste binnen 20 Sekunden zweimal gereizt, so klappen die zwei Blatthälften unter optimalen Bedingungen innerhalb von 0,05 Sekunden zusammen und fangen somit das Beutetier. Die anschließende Verdauungsvorgang dauert mehrere Tage. Sie bildet im Sommer zahlreiche, ungefähr ein Zentimeter durchmessende, weiße Blüten aus. Sie stammt aus dem Osten der USA (North and South Carolina) und ist bedingt winterhart.
Fallenmechanismus
Der Fallenmechanismus wurde bereits auf der vorherigen Seite ausführlich beschrieben.
Kultur und Vermehrung
Die Kultur und Anzucht von Dionaea muscipula ist relativ einfach. Auch Anfänger haben mit dieser Art meist keine Probleme. Als Substrat empfiehlt sich ungedüngter Weißtorf, gewässert wird in Anstaubewässerung (permanent ein – zwei Zentimeter Regenwasser im Untersetzer). Ein heller Standort sagt ihr zu. Eine ganzjährige Kultur auf dem Fensterbrett ist möglich, im Winter sollte ihr jedoch ein kühlerer Standort geboten werden. Optimal ist eine ganzjährige Kultur im Freien (Moorbeet, Teichrand) mit Frostschutz im Winter (Laubabdeckung).
Die Venusfliegenfalle lässt sich sowohl generativ als auch vegetativ gut vermehren. Samen werden relativ leicht angesetzt. Diese als Lichtkeimer auf das Substrat aussäen und den Torf fortan gleichmäßig feucht halten. An einem hellen und warmen Standort setzt zügig die Keimung ein. Es dauert allerdings Jahre bis aus dem Sämling eine blühfähige Pflanze herangewachsen ist.
Sehr alte Pflanzen bilden aus dem unterirdischen Rhizom teils mehrere Vegetationszentren. Die Pflanzen können vorsichtig geteilt werden. Daneben lässt sich die Venusfliegenfalle gut über Blattstecklinge vermehren. Zupfen Sie zur Stecklingsvermehrung ein Blatt samt weißem Stielansatz vorsichtig vom Rhizom ab. Anschließend geben Sie das Blatt leicht schräg in feuchten Torf. An einem luftfeuchten, warmen und hellen aber vor direktem Sonnenlicht geschützten Standort erscheint nach wenigen Wochen ein kleiner Steckling.