Die Gattung Byblis (Regenbogenpflanze) ist mit fünf Arten eine kleine Gattung fleischfressender Pflanzen. Mitglieder dieser Gattung finden sich im Süden von Neu-Guinea und hauptsächlich in Nordaustralien. Eine Sonderstellung nimmt Byblis gigantea ein, die in Westaustralien beheimatet ist. Es ist eine mehrjährige, buschartige Pflanze, die ein Höhe von einem Meter erreichen kann. Ansonsten sind die Vertreter der Gattung Byblis einjährige, ziemlich kleine und zerbrechliche Pflanzen. Insbesondere Byblis liniflora prodzuiert viele, selbstfertile, lilane Blüten im Sommer.

Der prinzipielle Fallenmechanismus wurde bereits auf der vorherigen Seite ausführlich beschrieben. Die Regenbogenpflanze bildet auf der kompletten Pflanze zahlreiche unbewegliche Tentakeln, die an ihrem Ende kleine Klebetropfen absondern. Mit Hilfe der Klebetropfen sind die Regenbogenpflanzen in der Lage, kleine Insekten zu fangen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde im Tau der Regenbogenpflanze scheinbar Verdauungsenzyme nachgewiesen. Meines Wissens wurde seither dieser experimentelle Nachweis in zahlreichen Untersuchungen nicht verifiziert, so dass die Gattung Byblis streng genommen als präkarnivor einzustufen ist.

Bislang habe ich nur Erfahrungen in der Kultur von Byblis liniflora sammeln können. Deren Kultur und Anzucht ist einfach. Wie bereits erwähnt ist Byblis liniflora einjährig, sie muss also jedes Jahr neu ausgesät werden. Den Samen legen Sie auf das Substrat, nicht bedecken, da ein Lichtkeimer. Bereits nach kurzer Zeit erscheint der Keimling. Da später sowohl die Pflanze sehr zerbrechlich ist, als auch fragile Wurzeln hat, säe ich pro Topf nur eine Pflanze aus. Der Topf kann durchaus klein sein, da die Pflanze in einem Jahr maximal 25 Zentimeter Höhe erreicht und ein relativ bescheidenes Wurzelsystem ausbildet. Als Substrat empfiehlt sich ungedüngter Weißtorf gemischt mit viel Quarzsand (Verhältnis 2:1 bis 1:1). Eine leichte, permanente Anstaubewässerung (Wasserstand 0,5 – 1,0 cm) wird gut toleriert. Obwohl die Byblis liniflora aus tropischen Gefilden stammt, reagiert sie auf feuchte, abgestandene Luft heikel und schimmelt zügig am Stamm. Sie ist daher keine Pflanze für ein geschlossenes Terrarium. Ich säe meine Pflanzen im zeitigen Frühjahr auf dem Fensterbrett aus und halte die Pflanzen ab dem Mai im Freien an einem sonnigen und windgeschützten Platz. Wenn Sie die Pflanzen rechtzeitig aussäen, sind sie bis zum Sommer groß genug, um zu blühen. Die selbstfertilen Blüten setzen dann Samen an, die im Herbst geerntet werden können, ehe die Pflanze abstirbt.