Vietnam 2013

Hoc an, hoc noi. – Der Mensch lernt zu essen, bevor er spricht.

Fernreisen

Bislang war Vietnam für mich mehr ein schwarzes Loch auf der Weltkarte als ein ernsthaftes Reiseziel. Bei Vietnam kamen sofort Assoziationen mit abgewrackten US-Veteranen und Agent-Orange-geschädigten Vietnamesen auf. Was sollte ich dort? Bis eine entfernte Bekannte von mir eben dorthin aufbrach, um ihre Diplomarbeit über Delacour-Languren zu starten. Naja – ganz ehrlich, ich kannte Langusten, aber Languren?

Dank Google war diese Bildungslücke alsbald geschlossen und zugleich meine Interesse geweckt. Bislang war mir entgangen, dass Vietnam die höchste Artenvielfalt an Affen, wozu auch die Delacour-Languren zählen (genauer gesagt gehören sie zur Gruppe der Schlankaffen), in ganz Indochina aufweist. Unter diesen sind fünf Arten, welche zu den 25 bedrohtesten Primaten der Welt zählen. Aber auch sonst ist das Arteninventar ein Who-is-who: Tiger, Elefanten, Schuppentiere, Gaur, Kragenbären, Nebelparder, Siamkrokodile, unzählige Vogel- und Schildkrötenarten – um exemplarisch nur einige zu nennen.

Doch blickt das Land auch auf eine bewegte Geschichte zurück, die eben nicht bei den Vietnamkriegen oder der Kolonialzeit beginnt. Die fantastischen Ruinen von My Son oder die Kaiserstadt Hue zeugen davon. Mit angeblichen 500 Gerichten und mobilen Garküchen allerorten ist das Land kulinarisch ebenso vielgestaltig wie landschaftlich. Hier reicht das Potpourri von der weltberühmten Halong-Bucht, über im Krieg entwaldete Landstriche und immergrünen Regenwald bis zum Mekong-Delta und palmen-gesäumte Sandstrände.

Also machte ich mich auf zu einer zweiwöchigen Backpackertour …

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